Einfacher Maklerauftrag

Der einfache Maklerauftrag ist eine Form des Maklervertrags, die dem Auftraggeber Flexibilität bietet, indem sie keine Beschränkungen bezüglich der Anzahl der beauftragten Makler oder der Verpflichtung zum Tätigwerden vorgibt. Im Gegensatz zum qualifizierten Maklerauftrag, der eine exklusive Beauftragung eines einzigen Maklers vorsieht, ermöglicht der einfache Maklerauftrag die Zusammenarbeit mit mehreren Maklern gleichzeitig.

Bei einem einfachen Maklerauftrag kann jeder Makler durch die Bereitstellung von Nachweis- oder Vermittlungsdiensten seine Dienste anbieten. Dies bedeutet, dass mehrere Makler unabhängig voneinander potenzielle Käufer oder Mieter für die Immobilie des Auftraggebers finden können. Im Erfolgsfall, wenn durch den Nachweis oder die Vermittlung eines Maklers ein Hauptvertrag (Kauf- oder Mietvertrag) zustande kommt, hat dieser Makler Anspruch auf eine Provision gemäß den vereinbarten Konditionen.

Die gesetzlichen Regelungen für Makleraufträge sind in den §§ 652 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) festgelegt. Diese Regelungen sind jedoch aufgrund ihrer Lückenhaftigkeit in der Praxis oft unzureichend und führen häufig zu rechtlichen Problemen und Streitigkeiten zwischen den Parteien.

Eine der Hauptproblematiken beim einfachen Maklerauftrag ist die Frage der Provisionspflicht. Da mehrere Makler parallel tätig sein können und jeder bei erfolgreicher Vermittlung Anspruch auf eine Provision hat, kann es zu Unsicherheiten und Streitigkeiten darüber kommen, welcher Makler letztendlich die Provisionszahlung erhält. Diese Situation kann zu Verwirrung und Unzufriedenheit auf Seiten der Auftraggeber und der Makler führen und den Verkaufsprozess erschweren.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Auftraggeber beim einfachen Maklerauftrag keine Verpflichtung zum Abschluss des Hauptvertrags eingeht. Dies bedeutet, dass der Auftraggeber theoretisch die Dienste mehrerer Makler in Anspruch nehmen kann, ohne letztendlich einen Vertrag abzuschließen. Dies kann für die Makler frustrierend sein, da sie möglicherweise viel Zeit und Mühe investieren, ohne dafür eine angemessene Vergütung zu erhalten.

Aufgrund dieser potenziellen Schwierigkeiten ist es für Auftraggeber und Makler ratsam, die Bedingungen und Konditionen eines einfachen Maklerauftrags sorgfältig zu prüfen und klar zu definieren, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Eine klare Kommunikation und Transparenz in Bezug auf die Provisionsregelungen sowie die Erwartungen an beide Seiten können dazu beitragen, eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten und den Erfolg des Verkaufsprozesses zu fördern.

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